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Proaktive Maßnahmen für KI-Sicherheit: Dringender Handlungsbedarf für Unternehmen 

Veröffentlichungsdatum: 16 Juli 2024

Die Dringlichkeit, sich mit der Sicherheit von KI in Unternehmen zu befassen, kann nicht genug betont werden. Mit dem raschen Fortschritt der KI-Technologie nutzen immer mehr Beschäftigte private KI-Dienste ohne formale Richtlinien. Dies gefährdet sensible Unternehmensdaten. Unternehmen müssen jetzt handeln und KI-Sicherheitsmaßnahmen umsetzen. Andernfalls bleiben sie anfällig für Datenschutzverletzungen und andere Sicherheitsbedrohungen. Wenn Unternehmen dieses Thema nicht angehen, werden ihre Mitarbeiter KI-Tools weiterhin unreguliert und unbeaufsichtigt einsetzen. Während Unternehmen bereits viel Zeit und Geld in Schulungen zu Phishing-E-Mails und anderen Sicherheitsbedrohungen investieren, wurden ähnliche Maßnahmen für generative KI bisher kaum ergriffen. 

Wenn Mitarbeiter vertrauliche Unternehmensdaten in private KI-Systeme eingeben, besteht die Gefahr, dass diese Daten in falsche Hände geraten. Viele dieser Systeme speichern die eingegebenen Daten, um ihre Algorithmen zu verbessern, was unbeabsichtigt zu Datenverlust oder -diebstahl führen kann. Darüber hinaus verlieren Unternehmen die Kontrolle über ihre Daten, wenn diese in externe Systeme gelangen. Dies kann zu Sicherheitslücken und rechtlichen Problemen führen, insbesondere wenn sensible Kundendaten betroffen sind. Ein weiteres Risiko ist die Gefährdung der Wettbewerbsfähigkeit. Vertrauliche Informationen können in die Hände von Wettbewerbern gelangen und strategische Planungen und Betriebsgeheimnisse gefährden. 

Ein Beispiel hierfür ist GPT-3 von OpenAI. Im Jahr 2020 wurde festgestellt, dass GPT-3 dazu gebracht werden konnte, Ausgaben zu erzeugen, die Fragmente sensibler Daten enthielten, einschließlich personenbezogener Informationen, die von Nutzern eingegeben wurden. Dies gab Anlass zu Bedenken hinsichtlich unbeabsichtigter Datenlecks. In ähnlicher Weise wurden bei einem anderen Vorfall sensible Geschäftsinformationen offengelegt, als Mitarbeiter einen öffentlichen KI-Dienst zur Bearbeitung von Dokumenten nutzten, was zu einer unbeabsichtigten Offenlegung vertraulicher Daten führte. 

Der kürzlich verabschiedete EU AI Act zielt darauf ab, gemeinsame Standards für die Entwicklung und Nutzung von KI in der EU festzulegen. Die Rechtsvorschriften sollen sicherstellen, dass KI-Systeme sicher und transparent sind und die Grundrechte der Bürger geschützt werden. Es legt auch spezifische Anforderungen für KI-Anwendungen fest, zu denen auch solche im Unternehmenskontext gehören können. Der EU AI Act bietet einen wichtigen Rahmen für die sichere und ethische Nutzung von KI und unterstützt Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Strategien. 

Ein wesentlicher Aspekt der sicheren Nutzung von KI ist die KI-Governance. KI-Governance umfasst Richtlinien und Verfahren, die Unternehmen einführen, um eine sichere und ethische Nutzung von KI zu gewährleisten. Klare Richtlinien sollten entwickelt werden, um die Nutzung von KI-Systemen zu regeln und die private Nutzung externer Dienstleistungen streng zu kontrollieren. Regelmäßige Schulungen helfen den Mitarbeitern, die Risiken der privaten Nutzung von KI zu verstehen und den sicheren Umgang mit Unternehmensdaten zu fördern. Kontinuierliches Monitoring und regelmäßige Audits stellen sicher, dass diese Vorgaben eingehalten und potenzielle Sicherheitslücken frühzeitig erkannt werden. 

Zum Schutz sensibler Daten sollten Unternehmen interne KI-Lösungen entwickeln oder erwerben, die speziell für den sicheren Umgang mit solchen Daten entwickelt wurden. Diese Systeme können streng kontrolliert und überwacht werden, um Datenschutzverletzungen zu verhindern. Die Verschlüsselung sensibler Daten stellt sicher, dass die Informationen auch im Falle eines Datenlecks nicht leicht zugänglich sind. Ein robustes Zugriffsmanagement stellt sicher, dass nur befugte Personen Zugang zu sensiblen Daten haben, wodurch das Missbrauchsrisiko verringert wird. Eine mögliche Lösung ist hier ein RAG-getriebener Chatbot. Da die Informationen nur als Vektoren des großen Sprachmodells vorliegen, ist die Sicherheit deutlich höher. Ist die Nutzung externer KI-Dienste unumgänglich, sollten Unternehmen nur mit vertrauenswürdigen Anbietern zusammenarbeiten, die strenge Sicherheitsprotokolle und Datenschutzrichtlinien einhalten. 

Wenn Sie mehr über unsere Workshops zum richtigen Einsatz von Large Language Models und KI-Governance erfahren möchten, klicken Sie hier.

Diese Veranstaltungen sollen Unternehmen dabei helfen, robuste KI-Strategien zu entwickeln, ihre sensiblen Daten zu schützen und gleichzeitig das Potenzial von KI voll zu nutzen.  Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die private Nutzung von KI-Systemen durch Mitarbeiter erhebliche Risiken für Unternehmen birgt. Diese Risiken können jedoch durch die Umsetzung klarer Richtlinien, kontinuierlicher Schulungen und robuster Sicherheitsmaßnahmen minimiert werden. Der KI-Act der EU und die KI-Governance bieten einen wichtigen Rahmen für die sichere und ethische Nutzung von KI. Unternehmen sollten proaktiv handeln, um ihre sensiblen Daten zu schützen und gleichzeitig die Vorteile der KI voll auszuschöpfen. 

Der Autor: Maximilian Kuhn – KI-Berater Ingenieur HICO-Group

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